Ranzen-Party, Schulranzen-Party oder Ranzen-Tag – was versteht man darunter?
Betrachten wir einmal die Entstehungsgeschichte der sogenannten Ranzen-Party: Ganz früher waren Schulranzen aus Leder gefertigt (deshalb findet man Schulranzen auch heute noch oft im Lederwarenhandel). 1975 brachte Scout den ersten modernen Schulranzen heraus, kurz darauf folgte Mc Neill und dann weitere Hersteller. Und Schulranzen werden üblicherweise, regelmäßig nur in der Zeit von Frühjahr bis zu Beginn eines Schuljahres gekauft.
Vor vielen Jahren kamen Händler auf die Idee, statt während der Schulranzen-Saison einen großen Teil ihrer Ladenfläche für Auswahl von Schulranzen zu „opfern“, den Ranzenverkauf auszulagern. Solche Verkaufsveranstaltungen fanden oft in angemieteten Turnhallen statt, oder auch in Autohäusern. Mancher Händler veranstaltete während des ganzen Frühjahrs viele solche Tagesveranstaltungen und fuhr von Ort zu Ort. Und an diesen Tagen kamen dann entsprechend viele Menschen zum Veranstaltungsort, so dass sich schon von ganz allein der Begriff Party aufdrängte. Andere nannten ihre Verkaufsveranstaltung auch Ranzen-Fest oder Ranzen-Tag.
Bei manchen solcher Partys wurde auch ein Rahmenprogramm angeboten, manchmal auch nur weitere Verkaufsstände für Getränke und / oder etwa Süßigkeiten aufgestellt.
Bei dem entsprechenden Massenandrang war jedenfalls regelmäßig kaum eine vernünftige Beratung möglich. Ganz unglücklich konnten solche Großveranstaltungen ausgehen, bei denen sogar die Hersteller selbst eigene Stände aufstellten und eigenes Verkaufspersonal bereit stellten. Dann hatten die Eltern im ungünstigsten Fall an vielen verschiedenen Ständen jeweils den „absolut besten Schulranzen“ für ihr Kind gezeigt bekommen und wussten letztlich gar nicht mehr was sie tun sollten. (Eine Produktberatung muss natürlich objektiv erfolgen! Und die Mitarbeiter eines Herstellers können normalerweise keine objektive Beurteilung bieten).
Bei einigen anderen Veranstaltungen wurde auch nur eine größere Palette an Schulranzen gezeigt, von denen jeweils nur ein Einziger vorhanden war und die Eltern konnten den Schulranzen nur aussuchen und sodann bestellen.