Wie brauchbar sind Schulranzen-Testergebnisse?

Grundsätzlich haben Schulranzen-Testergebnisse schon eine hohe Aussagekraft.
Zumindest dann, wenn es sich um renommierte Tester handelt. Insbesondere sind hier die bekannten Institutionen „Stiftung Warentest“ und Ökotest zu nennen.

Allerdings muss man hier die Ausrichtung der Tester kennen und deren Ergebnisse unter diesem Aspekt betrachten. Bei „Stiftung Warentest“ wird ganz besonderer Wert auf die Sicherheit im Straßenverkehr gelegt. Schulranzen die nicht die von der DIN-Norm geforderten Signalfarb-Flächen besitzen, gehören immer zu den Verlierern bei Warentest, egal wie gut sie auch sonst sein mögen (und auch wenn Sie bei „Ökotest“ vielleicht zu den Testsiegern gehören). Bei „Ökotest“ hingegen konnten bis zum Jahr 2016 Schulranzen zu den Gewinnern gehören, die die Anforderungen der Sicherheit im Straßenverkehr gar nicht berücksichtigen. Plötzlich, seit Anfang April 2017 wertete auch Ökotest die Verkehrssicherheit als extrem wichtig.
Man sieht also, dass bei manchen Testern bestimmte Aspekte jahrelang gar keine, oder nur eine untergeordnete Rolle spielen, welche dann plötzlich zu einem ausschlaggebenden Aspekte werden.
Insofern ist es schwierig mit den Testergebnissen umzugehen.

Noch komplizierter wird es bei Testergebnissen von Testern, bei denen man nicht einmal weiß, ob sie unabhängig und objektiv arbeiten. Denn je nachdem, welche Voraussetzungen man zur Grundlage der Beurteilung macht, kann man die Testergebnisse manipulieren. Wenn man zum Beispiel unsinnigerweise einen Test darauf abstellen würde, dass nur Schulranzen mit eingebautem Schlüsselanhänger mit „Sehr gut“ bewertet werden könnte, könnte man ein bestimmtes Modell in den Ergebnissen nach vorn bringen. Uns sind mehrere derart fragwürdige Beispiele bekannt.

(Aktualisierung 02.04.2016)
Wir raten mittlerweile dringend von den Empfehlungen auf Internetseiten ab, die nicht von den beiden renommierten Testern (Stiftung Warentest und Ökotest) stammen. Begründung: In letzter Zeit tauchen immer mehr Webseiten auf, welche sich selbst als „Schulranzen-Tester“, oder ähnlich bezeichnen und dort von Testsiegern „reden“, ohne dass erkennbar wäre, welche Tests tatsächlich erfolgt wären, geschweige denn, wie getestet worden sei. Die angeblichen Testsieger stehen dort wahrlos aufgereiht, ohne dass erkennbar wäre warum diese „so gut“ seinen. Dabei handelt es sich zum Teil um Modelle, die nach unseren Erfahrungen eher nur zu wenigen Kindern wirklich passen. Letztlich verweisen diese fragwürdigen Webseiten dann immer gleich zum Kauf auf eine bekannte Internetplattform. Hier geht es also nicht um Testergebnisse, sondern um reine Werbung!
Informieren Sie sich gerne im Internet, aber kaufen Sie keinesfalls einen Schulranzen ohne Anprobe!

Letztlich müssen die Eltern selbst entscheiden, welche Aspekte Ihnen am wichtigsten sind; aber grundsätzliche Anhaltspunkte für die Beurteilung kann man den renommierten Testergebnissen von Stiftung Warentest und Ökotest ganz sicher schon entnehmen.

Sollte man sich als Eltern an Testergebnissen orientieren?

Natürlich kann man den Testergebnissen bestimmte, gezielte Informationen entnehmen, zum Beispiel die Bewertung in puncto Verkehrssicherheit, oder etwa Schadstofffreiheit.
Aber: Die Testergebnis-Platzierung eines Schulranzens darf nicht das alleinige Entscheidungskriterium beim Kauf eines Schulranzens sein! Denn selbst die Platzierung als Gesamtsieger bei einem Test gewährleistet ja nicht, dass der Schulranzen zu Ihrem Kind passt. Ein schadstofffreier Testsieger-Schulranzen nutzt wenig, wenn er zu Fehlhaltungen und Rückenbeschwerden bei Ihrem Kind führen würde.

Also sollte man durchaus Testergebnisse mit beachten, aber nicht zur Grundlage für die Kaufentscheidung machen.